TOLERANZPREISE 2022

Date: 16.11.22

Die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste zeichnete bei der diesjährigen Verleihung am 16. November im Stiftersaal des Wallraf-Richartz Museums in Köln den islamischen Theologen und Autor Ihsan Eliaçik , den Deutschen Theologen und Autor Karl-Josef Kuschel, sowie die stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg Lala Süßkind , aus.

Zehra Nur Eliaçik, Tochter von Ihsan Eliaçik , Karl-Josef Kuschel, Lala Süsskind

Der Präsident der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Klaus Mainzer, betont in seiner Eröffnungs-Rede „Die Forderung nach Toleranz, die für die freien Gesellschaften Europas selbstverständlich sein sollte, sei vor dem Hintergrund des Krieges in Europa und eines dramatisch zunehmenden Klimas der Intoleranz und Ungeduld dringlicher denn je. „Ohne Toleranz würde Europa zerfallen". Toleranz ist kein Wert an sich, sondern steht im Spannungsfeld von anderen Werten wie Freiheit und Wahrheit. Sollten wir Freiheit und Souveränität aufgeben, um des lieben Friedens willen? Müssen wir Lüge und Propaganda dulden, um andere Meinungen zu tolerieren? Werte gibt es nicht umsonst. Werte haben ihren Preis. Toleranz bedarf daher eines klaren moralischen und politischen Kompasses, wie er in den demokratischen Verfassungen der europäischen Länder verankert ist.

Einführungsrede Präsident Mainzer

Video: https://youtu.be/4FN2iu6ghAM

Einführungsrede anlässlich der Verleihung der Toleranzringe 2022

Ralf Heinen, Bürgermeister der Stadt Köln, gratulierte in seiner Ansprache den Preisträgern und betont "Dass jeder dritte Mensch, der in Köln zu Hause ist, ausländische Wurzel hat, mehr als 180 Nationen leben unter uns, damit dürfen wir uns, mal abgesehen von unserem Motto: leben und leben lassen, mit gutem Recht Metropole der Toleranz, Vielfalt und Offenheit bezeichnen.“

Beatrix Busse, Prorektorin der Uni Köln, leitet die feierliche Verleihung der diesjährigen Toleranz-Preise an drei Kölner Schulen ein. Und machte damit deutlich: Toleranz ist mehr als nur das Erdulden von Andersartigkeit: „Toleranz ist eine Haltung, die sich nicht von selbst einstellt, sondern von klein auf hart erarbeitet werden muss.“

Schließlich liege der Schlüssel zu einem friedlichen Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen in der Bildung. Und damit in den Schulen, sagte Stefan Zimmermann, Vorsitzender des Kölner Kuratoriums zur Verleihung der Toleranzpreise.

Daniel Kramp, Geschäftsführer des ZFL betonte in seiner Rede „Schulen sind Treibhäuser der Zukunft, wesentliche Orte, an denen Zukunft gestaltet, Verschiedenheit erfahren und geübt werden kann.“

Nach der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Preisträgern der Toleranzringe unter der Moderation von  Joachim Frank - Chefkorrespondent DuMont (Kölner Stadt-Anzeiger), vergaben die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste und die Universität zu Köln einen Preis für Toleranz an drei Schulen aus dem Raum Köln. Das Deutzer Gymnasiums Schaurtestraße erhielt den Preis für seine vielfältigen Initiativen und Projekte in puncto Toleranz, für einen „Toleranz-Kit, bestehend aus Austausch, Perspektivwechsel, Meinungsvielfalt, Offenheit, gegenseitige Wertschätzung und Eigeninitiative, der die Schulgemeinde zusammenhält“, so die Jury.

Weiters ging der Preis an das Albertus-Magnus-Gymnasium in Neuehrenfeld. „Hier lernen und arbeiten Menschen verschiedener Herkunft und kultureller Ausprägung, Menschen mit verschiedenen Ansichten, sexuellen Orientierungen oder Identitäten, mit verschiedenen Behinderungen und Begabungen. Diese Vielfalt verstehen wir als Chance und Bereicherung für unsere Gemeinschaft."

und die Elly-Heuss-Knapp-Realschule (EHK) in Mülheim, eine Inklusionsschule.

Die Schulen wurden von Lehramtsstudierenden der Universität zu Köln nominiert und vorgestellt und zuvor von einem Fachgremium der Universität zu Köln sowie dem Kölner Kuratorium zur Verleihung der Toleranzringe der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste ausgewählt. Dem Kuratorium gehören unter anderem die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, Uni-Rektor Axel Freimuth, die „wir helfen“-Vorsitzende Hedwig Neven DuMont, Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Lale Akgün und Bettina Böttinger an.

Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom „Ensemble Quinton

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Sponsoren Deutsche Bank und dem Verein Wir helfen, sowie Cellex. 

Am Cover-Bild (v.l.n.r.): Stefan Zimmermann, Zehra Nur Eliaçik, Tochter von Ihsan Eliaçik , Karl-Josef Kuschel, Lala Süsskind, Klaus Mainzer

alle Fotos: © Markus Nischk, Coelln Coloer

 

Website made by Agentur Klartext