Das Jahrbuch der Europäischen Integration des Instituts für Europäische Politik dokumentiert und analysiert seit 1980 den europäischen Einigungs- und Integrationsprozess. Umfasste es damals 30 Beiträge unter anderem über die neun Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften, ist das Jahrbuch 40 Jahre später auf 111 Beiträge und die EU auf 27 Mitgliedstaaten angewachsen. Besonders die wachsende Vielfalt an Beiträgen zeigt die kontinuierliche Ausdifferenzierung des europäischen Integrationsprozesses, aber vor allem auch den Erfolg des „Projekts Europa“.
Diesen Weg setzt das Jahrbuch der Europäischen Integration 2020 als zweifelsohne besondere Jubiläumsausgabe fort, in welcher die Autorinnen und Autoren in ihren jeweiligen Forschungsschwerpunkten die europapolitischen Ereignisse des Berichtszeitraums 2019/20 nachzeichnen. Dass 2020 jedoch nicht nur ein feierliches Jubiläumsjahr, sondern voller Herausforderungen war, wird anhand der vielfältigen Beiträge deutlich.
Wichtige politische Verhandlungen, beispielsweise über den mehrjährigen Finanzrahmen für 2021 bis 2027, das Abkommen über die zukünftigen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich oder die Vorbereitungen auf die deutsche Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020, aber auch wichtige Vorhaben wie die Konferenz zur Zukunft Europas standen im Zeichen der Unvorhersehbarkeiten der globalen Covid-19-Pandemie, deren Auswirkungen beitragsübergreifend eine große Rolle spielen.
Daneben bietet das Jahrbuch der Europäischen Integration einen Überblick über weitere Themen, die in den vergangenen Monaten die Politik auf EU-Ebene und die Europapolitik der Mitgliedstaaten geprägt haben: Ein neu aufgenommener Beitrag widmet sich dem Status Quo der Rechtsstaatlichkeit in der EU. Außerdem erfährt der Europäische Green Deal als umwelt- und klimapolitische Meta-Strategie der Europäischen Kommission eine umfassende Analyse. Ein Bericht über den US-amerikanischen Wahlkampf und eine erste Prognose zu den Auswirkungen des Wahlergebnisses auf die transatlantischen Beziehungen darf im aktuellen Jahrbuch der Europäischen Integration natürlich ebenfalls nicht fehlen.