Werner Weidenfeld / Wolfgang Wessels (Hrsg.):
Jahrbuch der Europäischen Integration 2021
Nomos Verlag, Baden-Baden 2021, ISBN 978-3-8487-7252-0
Das diesjährige Jahrbuch knüpft nahtlos an die europäischen Debatten des vergangenen Jahres an. Dabei zeichnen die Autor:innen in ihren jeweiligen Forschungsschwerpunkten die europapolitischen Entwicklungen zwischen Juni 2020 und Juni 2021 nach und analysieren den dortigen Stand der europäischen Integration.
Erwartungsgemäß steht dabei die COVID-19 Pandemie als ein Schwerpunktthema im Mittelpunkt. Die Autor:innen zeigen einerseits auf, wie unterschiedlich und wie hart die Mitgliedstaaten der Europäischen Union von den Pandemiewellen betroffen waren. Andererseits analysieren sie, wie sich Entscheidungsträger:innen, Gesellschaften und europäische Institutionen an das „new normal" der pandemischen Bedingungen angepasst haben. Darüber hinaus stehen auch die europäischen Bemühungen zur Krisenbekämpfung im Vordergrund, etwa bei der Verabschiedung des Mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) 2021 bis 2027 sowie dem Wiederaufbauplan NextGenerationEU. Außenpolitisch werden im Jahrbuch insbesondere die Beziehungen zu den USA und China betrachtet sowie der Abschluss des knapp fünfjährigen Brexit-Prozesses mit weiter konfliktbehaftetem Ausgang.
Das Jahrbuch der Europäischen Integration des Instituts für Europäische Politik dokumentiert und analysiert seit seiner Gründung im Jahr 1980 den europäischen Einigungs- und Integrationsprozess. Umfasste es damals 30 Beiträge und neun Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften, ist das Jahrbuch 2021 auf 111 Beiträge und die EU auf 27 Mitgliedstaaten angewachsen.